The Europeanisation of Austria: Misfit, Adaptation and Controversies |
Gerda Falkner |
European Integration online Papers (EIoP) Vol. 5
(2001) N° 13; http://eiop.or.at/eiop/texte/2001-013a.htm |
Date of publication in the : 20.12.2001 |
Keywords |
corporatism, europeanization, federalism, implementation, political science |
Abstract |
This article analyses the multiple dimensions of
Austrias Europeanisation and the high degree of both misfit and conflict
involved therein. Austrias path to EU membership was characterised by
fundamental doubts due to the countrys status of neutrality, and by a
basic reinterpretation of this concept. After accession, need for institutional
adaptation to the EUs decision-making patterns was significant since
major tenets of the Austrian political system are special. Furthermore, policy
misfit between the domestic and the EU level was considerable in several
fields, among them highly symbolic ones. Austrias EU-related diplomacy
recently witnessed a major crisis with the other 14 member states
sanctioning the new centre-right government in a controversial way.
Against this background of strong and multi-dimensional misfit, Austrian performance in implementing EU law is still surprisingly good. By contrast, public appreciation of EU membership has declined even further, and a majority of Austrians oppose enlargement while the Freedom Party advocates a referendum on that issue. Therefore, the conclusions argue that improved communication processes and mutual learning across the multiple levels of the EU system are crucial. |
Kurzfassung |
Dieser Beitrag analysiert die Dimensionen, das
Ausmaß und die Konfliktträchtigkeit der innerstaatlichen Anpassungen
im Rahmen der österreichischen EU-Mitgliedschaft. Der Weg zum
österreichischen Beitritt war bekanntlich infolge des Status der
immerwährenden Neutralität lange Zeit umstritten, es folgte jedoch
eine grundlegende Neuinterpretation. Aufgrund der EU-Mitgliedschaft wurden
signifikante Anpassungen der politischen Institutionen und Entscheidungsmuster
Österreichs notwendig (vor allem in den Bereichen Sozialpartnerschaft und
Föderalismus). Darüber hinaus bestanden inhaltliche Disparitäten
in mehreren Politikfeldern mit teils großer symbolischer Bedeutung. Die
österreichische EU-Außenpolitik erlebte kürzlich eine veritable
Krise, als die 14 anderen Mitglieder die neue Mitte-Rechts-Regierung auf
kontroversielle Weise sanktionierten. Vor dem Hintergrund dieser vielfältigen und starken Diskrepanzen zwischen Österreich und der EU ist die österreichische Leistung im Rahmen der Implementation von EU-Vorgaben noch immer gut. Demgegenüber hat sich die öffentliche Stimmungslage zur EU-Mitgliedschaft in Österreich weiter verschlechtert, und eine Mehrheit der Bevölkerung lehnt die bevorstehende Erweiterung ab, während die FPÖ eine Volksabstimmung zum Thema fordert. In den Konklusionen wird daher argumentiert, daß intensivierte politische Kommunikationsprozesse innerhalb Europas und ein Lernen voneinander für die Zukunft des Kontinents von großer Bedeutung sind. |
The author |
Prof. Gerda Falkner directs a research group on European integration at the Max Planck Institute for the Study of Societies in Cologne/Germany; email: falkner@mpi-fg-koeln.mpg.de |