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The European Union benchmarking experience. From euphoria to fatigue?
Michael Zängle
European Integration online Papers (EIoP) Vol. 8 (2004) N° 5;
http://eiop.or.at/eiop/texte/2004-005a.htm
Date of publication in the EIoP: 12.6.2004
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Keywords
benchmarking, governance, policy learning, employment policy, social policy, open co-ordination, political science
Abstract
Even if one may agree with the possible criticism of the Lisbon process as being too vague in com-mitment or as lacking appropriate statistical techniques and indicators, the benchmarking system pro-vided by EUROSTAT seems to be sufficiently effective in warning against imminent failure. The Lisbon objectives are very demanding. This holds true even if each of the objectives is looked at in isolation. But 'Lisbon' is more demanding than that, requiring a combination of several objectives to be achieved simultaneously (GDP growth, labour productivity, job-content of growth, higher quality of jobs and greater social cohesion). Even to countries like Ireland, showing exceptionally high performance in GDP growth and employment promotion during the period under investigation, achieving potentially conflicting objectives simultaneously seems to be beyond feasibility. The European Union benchmark-ing exercise is embedded in the context of the Open Method(s) of Co-ordination (OMC). This context makes the benchmarking approach part and parcel of an overarching philosophy, which relates the benchmarking indicators to each other and assigns to them their role in corroborating the increasingly dominating project of the 'embedded neo-liberalism'. Against this background, the present paper is focussed on the following point. With the EU bench-marking system being effective enough to make the imminent under-achievement visible, there is a danger of disillusionment and 'benchmarking fatigue', which may provoke an ideological crisis. The dominant project being so deeply rooted, however, chances are high that this crisis will be solved im-manently in terms of embedded neo-liberalism by strengthening the neo-liberal branch of the Euro-pean project. Confining itself to the Europe of Fifteen, the analysis draws on EUROSTAT's database of Structural Indicators. ...
Kurzfassung
Selbst wenn man die mögliche Kritik akzeptiert, der Lissabon-Prozess sei zu unverbindlich oder entbehre einer angemessenen Fundierung durch statistische Verfahren und Indikatoren, scheint doch das von EUROSTAT unterstützte Benchmarking-System effektiv genug zu sein, vor einem drohenden Fehlschlag zu warnen. Die Lissabon-Ziele verlangen sehr viel von den Mitgliedstaten. Das trifft schon zu, wenn man die einzelnen Ziele jeweils isoliert betrachtet. Aber die Anforderungen von Lissabon gehen darüber hinaus, weil sie die gleichzeitige und kombinierte Verwirklichung der Ziele beinhalten (BIP-Wachstum, Wachstum der Arbeitsproduktivität, beschäftigungsintensives Wachstum, höhere Qualität der Arbeitsplätze und Verbesserung des sozialen Zusammenhalts). Selbst für Länder wie Irland, das sich während des Untersuchungszeitraums im Bereich des Wirtschafts- und Beschäfti-gungswachstums als außergewöhnlich leistungsstark erwiesen hat, scheint es fast unmöglich, die potentiell konfligierenden Ziele gleichzeitig einzulösen. Der Benchmarking-Prozess der Europäischen Union ist eingebunden in den Kontext der Methode der Offenen Koordinierung (MOK). Damit wird der Benchmarking-Ansatz zum integralen Element einer umfassenden Philosophie, welche die Bench-marking-Indikatoren zueinander in Beziehung setzt und ihnen ihre Rolle zuweist bei der Verfestigung des zunehmend dominierenden Projekts eines ‚eingebetteten Neoliberalismus'. Vor diesem Hintergrund ist der Beitrag auf folgenden Punkt ausgerichtet: Angesichts des Sachverhalts, dass das Benchmarking-System effektiv genug ist, den drohenden Fehlschlag klar ersichtlich zu machen, besteht die Gefahr einer Enttäuschung oder gar Erschöpfung (‚benchmarking fatigue'), die eine ideologische Krise auslösen kann. Angesichts der tiefen Verwurzelung des dominanten Projekts ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass diese Krise immanent im ‚eingebetteten neoliberalen Ansatz' gelöst wird, und zwar durch eine Verstärkung der neo-liberalen Strömung. Die Untersuchung greift auf die EUROSTAT-Datenbasis der Strukturellen Indikatoren zurück. Sie ist auf das Europa der Fünfzehn beschränkt.
The author
Prof. Dr. Michael Zängle is non-regular Professor at the Institute of Political Science, University of Regensburg, Germany ; email: Dr.Michael.Zaengle@t-online.de